Die VECTO-Verordnung: eine Kluft zwischen Anspruch und Anwendung?

Dieser Artikel beleuchtet die dynamischen Veränderungen, die VECTO für Fuhrparkbetreiber mit sich bringt sowie die Bemühungen der Europäischen Union zur Senkung der CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen. Wir befassen uns mit den praktischen Auswirkungen für Flottenmanager und äußern Bedenken hinsichtlich der neuen VECTO-Verordnung für Auflieger. Wir setzen uns für eine gründliche Neubewertung dieser Rechtsvorschriften ein, um sicherzustellen, dass sie der Realität unserer Branche gerecht werden.

Was ist VECTO

Das Vehicle Energy Consumption Calculation Tool (VECTO) der Europäischen Union ist ein standardisierter Rahmen für die Messung des Kraftstoffverbrauchs sowie der CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen wie Sattelzugmaschinen, Lkw und Bussen. Es verwendet einen simulationsbasierten Ansatz, um verschiedene Faktoren wie die Fahrzeugkonfiguration und die Fahrbedingungen zu berücksichtigen, sodass es auf verschiedene Fahrzeugkategorien anwendbar ist. Dieses Tool ist für die Hersteller von entscheidender Bedeutung, um die EU-Vorschriften für CO2-Emissionen einzuhalten und hilft bei der Bereitstellung transparenter, konsistenter Daten. Die standardisierten Messungen des VECTO sind nicht nur für die Einhaltung von Vorschriften wichtig, sondern auch für eine fundierte Entscheidungsfindung von Fuhrparkbetreibern und Fahrzeugeinkauf.

„VECTO strebt eine anfängliche Reduzierung der CO2-Emissionen um 15 % an und ich weiß, dass die Hersteller auf dem besten Weg sind, dieses Ziel zu erreichen“, sagt Diederick van Haselen, Global Equipment Director der TIP-Group.  „Dies wird zu einer Verringerung des CO2-Fußabdrucks unserer Branche führen und Flottenmanagern helfen, die CO2-Emissionen ihres Fuhrparks weiter zu reduzieren. “

 

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Auswirkungen auf die Truck-Hersteller

VECTO hat erhebliche Auswirkungen auf die Truck-Hersteller in der EU, da sie eine standardisierte Dokumentation über CO2-Emissionen und Kraftstoffeffizienz vorschreibt. Es wird erwartet, dass dies die Innovation im Fahrzeugdesign vorantreibt, um die Umweltbelastung zu verringern. Die Hersteller werden ihre F&E-Investitionen erhöhen und sich auf fortschrittliche Technologien und kraftstoffsparende Strategien konzentrieren.

Dies unterstreicht die Markttrends, welche die Nachhaltigkeit begünstigen, was wiederum ihre Wettbewerbsposition beeinflusst. Die durch VECTO geschaffene Transparenz und Vergleichbarkeit wird den Markt möglicherweise in Richtung umweltfreundlicherer Fahrzeuge lenken, allerdings mit zusätzlichen Kosten für Compliance und Entwicklung auf Seiten der Hersteller. Die Trailerhersteller müssen ebenfalls vorbereiten, denn die EU arbeitet derzeit eine ähnliche Regelung für Auflieger aus.

Bedenken hinsichtlich der VECTO-Verordnung für Auflieger

Die Europäische Kommission arbeitet an einer CO2-Gesetzgebung für Sattelauflieger. Die derzeitige Gesetzgebung würde erst in 5 Jahren in Kraft treten, die Auswirkungen geben uns jedoch bereits jetzt Anlass zur Sorge.

Van Haselen erläutert:

„Die VECTO-Gesetzgebung, die in 5 Jahren in Kraft treten wird, verlangt von den Herstellern eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 15 %, auch bei Aufliegern. Da Trailer jedoch keine direkten CO2-Emissionen [aus irgendeinem Antrieb] haben, kann eine vollständige Reduzierung nur durch drastische Änderungen an praktisch allen Komponenten des Aufliegers erreicht werden. Dies würde die Preise für neue Auflieger enorm erhöhen und selbst dann sind wir skeptisch, dass die notwendige Senkung erreicht werden kann.“

Das European Transport Board, in dem die TIP Group ein führendes Mitglied ist, bereitet eine Erklärung vor, um die Gesetzgeber aufzufordern, auf der Grundlage der vom Markt geäußerten Bedenken, Änderungen an den Rechtsvorschriften vorzunehmen.

 

Auswirkungen auf Flottenbetreiber

VECTO wird sich in mehrfacher Hinsicht direkt auf Fuhrparkbetreiber und sowie Lkw-Inhaber auswirken:

  1. Kaufentscheidungen – Fuhrparkbetreiber können beim Kauf von Fahrzeugen fundiertere Entscheidungen treffen. Die standardisierten und transparenten Daten zum Kraftstoffverbrauch und zu den CO2-Emissionen ermöglichen es ihnen, verschiedene Modelle sowohl hinsichtlich der Umweltauswirkungen als auch der Betriebskosten genauer zu vergleichen.
  2. Betriebskosten – Da VECTO die Entwicklung kraftstoffsparenderer Fahrzeuge fördert, kann dies zu niedrigeren Kraftstoffkosten führen. Im Laufe der Zeit könnte dies die Gesamtbetriebskosten für Fuhrunternehmen und Spediteure erheblich senken.
  3. Einhaltung von Umweltauflagen – Fuhrparkbetreiber sehen sich möglicherweise einem erhöhten Druck seitens der Öffentlichkeit oder der Aufsichtsbehörden ausgesetzt, einen umweltfreundlicheren Fuhrpark zu betreiben. Auch Kunden fordern mehr und mehr Nachhaltigkeit im Logistikprozess. Die VECTO-Daten werden sie dabei unterstützen, die Auswirkungen ihrer Bemühungen nachzuweisen.
  4. Verfügbarkeit umweltfreundlicher Fahrzeuge – Als Reaktion auf VECTO können Hersteller ihr Angebot an umweltfreundlichen Fahrzeugen erweitern, was sich direkt auf die Zusammensetzung des Fuhrparks auswirkt.
  5. Wiederverkaufswert – Der Fokus auf Emissionen und Kraftstoffeffizienz könnte sich auch auf den Wiederverkaufswert von Zugmaschinen, Lkw & Co. auswirken. Effizientere Fahrzeuge mit besseren VECTO-Werten könnten ihren Wert im Laufe der Zeit besser halten.
  6. Planung und Strategie – Für die langfristige Planung können Flottenbetreiber die VECTO-Daten nutzen, um ihre Fuhrparkerneuerung und/oder -erweiterung strategisch zu planen sowie sicherzustellen, dass ihre Entscheidungen sowohl mit wirtschaftlichen als auch mit ökologischen Zielen in Einklang stehen.

Weitere Informationen

Möchten Sie mehr über die Auswirkungen von VECTO auf Ihren Fuhrpark erfahren? Kontaktieren Sie uns oder wenden Sie sich an Ihren TIP-Ansprechpartner vor Ort, um einen Termin zu vereinbaren.