Gewinnsteigerung in der Logistik durch Digitalisierung
Bei einer aktuellen Studie von PWC gaben 54 % der befragten Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche an, dass sie mit Digitalisierung Ertragswachstum erzielen könnten. Was bedeutet „Digitalisierung“ im Bereich des Gütertransports auf der Straße? Wo liegen die Potentiale, mit Digitalisierung Erträge und Gewinne zu steigern? Wie digital ist Ihre Trailer-Flotte? Willkommen in der Welt der „Logistik-Nerds“!
Was ist Digitalisierung?
Wenn Medien im Zusammenhang mit dem Transportwesen von Digitalisierung sprechen, sind damit Technologien wie Internet of Things, maschinelles/vorausschauendes Lernen und künstliche Intelligenz (KI) gemeint. Einem Bericht im Digitalmag zufolge, bieten diese Technologien neue Methoden, um:
- Liefermuster zu verfolgen und analysieren
- Nachfrage vorauszukalkulieren und die Kundenzufriedenheit zu steigern
- Wartungsbedarf besser zu erkennen und so Reparaturen und Ausfallzeiten zu verringern
- Höhere Folgeauftragsraten zu erzielen
Digitalisierung – ein Schlüsseltrend
In CEE Transport & Logistics Trend Book 2019 (CEE-Trendbuch für Transport und Logistik 2019) identifizierte PwC die Digitalisierung als eine der fünf Kräfte, die die Transport- und Logistikbranche neu definieren – neben den Faktoren „Umbrüche im internationalen Handel“, „Software-gesteuerte Prozessänderungen“, „Marktveränderungen im Binnenhandel“ und „Maschinengesteuerte Prozessänderungen“. Für die kommenden Jahre erwartet PwC, dass die Digitalisierung der stärkste Trend sein und die Transportbranche radikal verändern wird.
Mit Digitalisierung erhalten Flottenmanager mehr Daten über ihre Flottennutzung, sei es mittels Sensoren an den Fahrzeugen, RFID-Tags an der Fracht, prädiktiver Analyse oder Telematik. Diese Informationen können sie nutzen, um ihre Geschäftsprozesse und Leistungsfähigkeit zu verbessern und somit die Effizienz zu steigern.
Datengesteuert
Aufgrund des Wachstums des Online-Handels drängen Unternehmen die Transportanbieter zunehmend dazu, immer effizientere Lösungen für die „letzte Meile“ anzubieten. Die britische Wochenzeitung The Economist führt diesen Umbruch auf die Datendigitalisierung zurück. „Obwohl heute Lieferdrohnen und fahrerlose Lieferwagen in aller Munde sind, liegt der Schlüssel dieser tief greifenden Veränderungen nicht in neuen Fahrzeugen sondern in neuen Methoden der Datenverarbeitung, d. h. in dem Wissen, wo sich Hunderte von Millionen Dingen befinden und wo sie hin sollen, sowie in der Möglichkeit, im Zuge der Veränderungen Einfluss auf diese Daten zu nehmen.“
Beispiele für Digitalisierung
Die folgenden Beispiele illustrieren, wie Digitalisierung den Gütertransport auf der Straße tief greifend beeinflussen kann.
Vorausschauende Instandhaltung
Bei der vorausschauenden Instandhaltung werden über Sensoren erfasste zurückliegende und Echtzeitdaten zum Verschleiß von mechanischen und physischen Komponenten von Trailern und Zugmaschinen analysiert, damit Flottenmanager die Instandhaltung und -setzung anordnen können, noch bevor unerwartete und kostspielige Pannen unterwegs auftreten. Der globale Markt der vorausschauenden Instandhaltung wird zwischen 2018 und 2022 voraussichtlich um 37 % wachsen und in 2022 ein Volumen von mehr als 10,9 Milliarden US$ erreichen. (Quelle: PWC)
Digitale Datenspeicherung und -bereitstellung
Dies ist ein Thema, für das sich die IRU (der Weltdachverband der Straßentransportwirtschaft) besonders stark macht. Straßentransportflotten und Logistikunternehmen verarbeiten bedeutende Mengen an Papierdokumenten, um Lieferungen zu ermöglichen. Die Digitalisierung der Datenspeicherung und -bereitstellung ist ein wichtiger Aspekt zur Effizienzsteigerung der Lieferketten. Es gibt bestimmte Bereiche, in denen die Digitalisierung eine besonders große Rolle spielen kann.
e-CMR (digitale Frachtbriefe)
CMR-Frachtbriefe sind obligatorische Dokumente für grenzüberschreitende Beförderungen. In Europa werden pro Jahr 150 bis 200 Millionen CMRs auf Papier für internationale Transaktionen ausgestellt. Die IRU hat ausgerechnet, dass durch Digitalisierung dieser papierbasierten CMRs der Zeitaufwand für deren Ausstellung und Verarbeitung um bis zu 44 % und die damit verbundenen Kosten um rund 3 Euro pro Papier-CMR reduziert werden können. Ein ähnliches Einsparpotential bietet die Digitalisierung von TIR- und anderen Frachtdokumenten. (Quelle: IRU)
Auch für die Umwelt würde sich die Digitalisierung lohnen. Beispielsweise hat BLG Logistics, ein multimodales Logistikunternehmen, das digitale Dokumentenmanagementsystem Logbird entwickelt. Wenn man von den 257,7 Millionen Straßentransporten ausgeht, die deutsche Speditionsunternehmen im Jahr 2016 durchgeführt haben, wobei für jeden Transport 9 Seiten Papierformulare bearbeitet wurden (insgesamt 2,319 Milliarden Seiten), hätte man durch deren Digitalisierung mit Logbird 23.500 Fichten und 604,2 Millionen Liter Wasser einsparen können, die bei der Papierherstellung verbraucht werden.
iHeERO
Dieses europäische Projekt verbindet Notrufsysteme (eCalls) mit Echtzeit-Datenquellen wie e-CMR-Services, um Notrufleitstellen bei einem Unfall über den genauen Standort sowie die Art des in den Unfall verwickelten LKWs sowie über seine Fracht zu informieren.
Digitale Frachtvermittlungsplattformen
Ein weiterer Bereich, in dem die Digitalisierung einigen Akteuren der Lieferkette, einschließlich der Straßentransportunternehmen, Vorteile bringt, ist die digitale „Frachtvermittlungsplattform“. Diese Plattformen bieten Informationen, mit deren Hilfe Auftraggeber, die Waren an einen bestimmten Zielort transportieren lassen möchten, in Echtzeit Spediteure mit noch freien Transportkapazitäten auf einer passenden Route ausfindig machen können und umgekehrt. Als solche Vermittlungen noch schriftlich, telefonisch oder per Fax erfolgten, war dies ein recht aufwendiges Unterfangen. Digitalisierung verschafft solchen Vermittlungsdiensten erhebliche Potentiale. Informationen von The Economist zufolge, fahren beispielsweise „in Amerika LKWs während mehr als einem Viertel der Zeit leer: Die so verschwendeten Kapazitäten sind mit 200.000 LKW gleichzusetzen, die pro Tag 1.000 km zurücklegen.“
Ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche digitale Frachtvermittlungsplattform ist YMM, eine chinesische Online-Frachtbörse. Auf dieser Plattform haben sich 850.000 Auftraggeber und 3,9 Millionen LKW-Fahrer angemeldet. Und der Anbieter behauptet, dass dadurch die Zeit zum Ermitteln von passenden Transportkapazitäten von durchschnittlich 2,27 Tagen auf 0,38 Tage verkürzt werden konnte. (Quelle: IRU)
Blockchain
PwC ist der Meinung, dass eine weitere digitale Technologie, die der Blockchain, einer digitalen Aufzeichnung von Transaktionen und Distributed Ledger Technologien“, einen „mäßig starken Einfluss auf alle Transport- und Logistiksegmente nehmen wird, deren Auswirkungen in mindestens 3 Jahren sichtbar sein werden“. Unternehmen sind der Auffassung, dass Blockchain-Lösungen ihnen die Möglichkeit geben werden, „intern robuste, transparente und sichere Systeme zu schaffen, mit deren Hilfe sie Servicequalität zu niedrigeren Preisen werden anbieten können.“ (Quelle: PWC)
TIP und Digitalisierung
Mit seinen 50 Jahren Erfahrung in der Trailervermietung Instandhaltung kann TIP Sie bei der Implementierung und Nutzung digitaler Lösungen unterstützen, sodass Sie mit Ihrer Trailerflotte maximale Rentabilität erzielen.
TIP- Mietlösungen
Mit einer Transportflotte von mehr als 68.000 Trailern ist TIP einer der größten Anbieter Europas für die Vermietung von Transportmitteln. Das Unternehmen bietet Flottenmanagern die Möglichkeit, der Veränderung hinsichtlich der Nachfrage nach Trailern flexibel nachzukommen.
TIP stellt mit seinem Netzerk aus 84 Trailer-Werkstätten in ganz Europa ein umfassendes Wartungs- und Reparaturprogramm zur Verfügung. Der täglich rund um die Uhr einsatzbereite paneuropäische Pannenservice hilft Ihnen, Ihre Trailer im Falle einer Panne so schnell wie möglich wieder auf die Straße zu bringen.
Um weitere Informationen anzufordern, schreiben Sie uns einfach über dieses Formular.